Sangerhausen - 19.10.2020 - Am 19. Oktober 2020 fand die ordentliche Mitgliederversammlung (MV) des Kreisseniorenrates (KSR) Mansfeld-Südharz (MSH) statt. Satzungsgemäss hätte diese MV bereits im Juni 2020 stattfinden müssen, coronabedingt konnte sie aber zu diesem Zeitpunkt nicht durchgeführt werden. Aus diesem Grund stand auch eine Satzungsänderung unseres nichteingetragenen Vereins auf der Tagesordnung.
Allen Mitgliedern war die Einladung fristgemäss zugegangen. Die Herausforderung dieser MV war das Aufstellen des Corona-Hygienekonzeptes, dessen Umsetzung und Einhaltung. Diese „Hürde“ wurde erfolgreich genommen. Es gab keine Ansteckungen mit dem Coronavirus unserer Mitglieder, die grösstenteils der Risikogruppe angehören.
Nach Erledigung der Formalitäten berichtete die Vorsitzende des KSR Frau Karina Kaiser über die Aktivitäten des KSR im Jahr 2019 und zeitbedingt auch schon über die im Jahr 2020.
Leider fielen viele geplante und bereits in Vorbereitung befindliche Aktivitäten für das Jahr 2020, u.a. das Seniorenforum in Hettstedt beim Kolpingwerk und die Kreisseniorenratssitzung im März 2020 mit dem Thema „ Gesundes Frühstück“, durch den Lockdown buchstäblich ins Wasser.
Der KSR MSH besteht aktuell aus 36 berufenen Mitgliedern und darunter 7 gewählten Vorstandsmitgliedern. Im Jahr 2019 konnten weitere Mitglieder für die Arbeit im KSR mit Unterstützung der Bürgermeister, als Vorschlagende, gewonnen werden. Aber auch hier - hat Corona viele gute Ansätze für die Arbeit, z.B. im Seegebiet, zunichte gemacht. Grundlage der Arbeit des KSR ist das Seniorenpolitische Konzept des Landkreises und die geschlossene Vereinbarung mit diesem. Dank gilt der Landrätin Dr. Angelika Klein und Christiane (Fleischer Amtsleiterin des Amtes für Soziales und Integration), die uns jegliche Unterstützung haben zukommen lassen.
Der Kreisseniorenrat ist eine Interessenvertretung der älteren Generation im vorparlamentarischen Raum. Er ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Seit 2015 werde der KSR als nicht eingetragener Verein geführt, der im Rahmen der Altenhilfe Spenden erhalten und Spendenbescheinigungen erstellen kann. An den Sitzungen des Sozialausschusses des Landkreises und im Gremium der Vernetzten Pflegeberatung, haben wir regelmässig teilgenommen und uns eingebracht.
Im Land Sachsen/Anhalt ist der KSR MSH mit und durch die Unterstützung des Landkreises und seiner vielen engagierten Mitglieder beispielgebend in der Seniorenarbeit. Die Vorsitzenden der Stadt-und Gemeindeseniorenräte sind Mitglieder des KSR, und auf dieser Ebene wurden vielfältige Aktivitäten für und mit den Senioren/innen in den Städten und Gemeinden durchgeführt. Das Ziel der Arbeit, vor allem auch der Vorstandsmitglieder, war und ist es das Bisherige zu erhalten, uns aktiv in das alltägliche Geschehen einzubringen, die Öffentlichkeitsarbeit auszuweiten und die Seniorenräte in den Gemeinden zu unterstützen. Auch die Gewinnung von neuen Mitgliedern ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Noch nicht alle Städte und Verbandsgemeinden haben Mitglieder im KSR.
In gemeinsamer Anstrengung und ehrenamtlicher Arbeit entstand der Seniorenwegweiser und dieser wird Ende des Jahres 2021 wieder neu aufgelegt. Hoffentlich kann im Herbst 2021 das Seniorenforum durchgeführt werden. Weiterhin vergeben wir die Zertifikate Seniorenfreundlicher Service und das Qualitätssiegel der Landesseniorenvertretung Sachsen/ Anhalt.
Auch das Verfolgen von Beschwerden z.B. über schlechte Fusswege, über den öffentlichen Nahverkehr, in diesem Jahr - die Einstellung des Sparkassenbusses, die zu leistenden erheblichen persönlichen Anteile in den Pflegeheimen und die ärztliche Versorgung im LK, sahen wir als unsere Aufgabe an. Die Durchführung von persönlichen Sprechzeiten ( allerdings seit März 2020 coronabedingt nicht mehr - wobei die telefonische Kontaktaufnahme gegeben ist ), das Einwerben von Spenden, um im wesentlichen Fahrkosten unserer Mitglieder zu erstatten und die Durchführung von 3 Kreisseniorenratssitzungen in Hettstedt, in Allstedt/ Rothenschirmbach und in Mansfeld im Jahr 2019, veranlassen uns, auf unsere Ehrenamtsarbeit stolz zu sein.
Nicht immer hatten wir Erfolg mit unseren Anliegen, Einwendungen und Widersprüchen - aber nach dem Motto „ Wer nichts tut - hat schon verloren!“, setzen wir uns für die Interessen der älteren Generation ein. Der „Schwarze Krückstock“, der noch immer in unserem Büro auf seinen Einsatz wartet, ist Opfer von Corona geworden. Er sollte als Symbol der „Nichtseniorenfreundlichkeit“ überreicht werden. Jetzt müssen wir leider feststellen, dass unter dem „Deckmantel“ Corona viele Themen überhaupt nicht mehr im Lösungsfokus stehen, oder seniorenfreundliche Dienstleistungen wie z.B. der Sparkassenbus eingestellt wurden. Inwieweit wir im Dezember 2020 noch eine KSR -sitzung durchführen können, entscheidet Coronavirus. Unsere Ehrenamtsarbeit ist natürlich dadurch stark beeinträchtigt. Wir halten untereinander Kontakt u.a. durch unsere WhatsApp-gruppe! Im Jahr 2021 stehen uns mehrere Wahlen ins Haus. Die durch die Landesseniorenvertretung S/A zur Verfügung gestellten Wahlprüfsteine zur Landtagswahl in S/A werden uns helfen, die Kandidaten nach ihren Programmen in der Seniorenpolitik zu fragen.
Corona stellt uns alle vor grosse Herausforderungen, die wir meistern müssen. Ausdrücklich bedankte sich Frau Kaiser bei allen Mitgliedern für die geleistet Arbeit. In Ergänzung zu den Ausführungen von Frau Kaiser, informierte Klaus Thormann über den Stand der Arbeiten zur Erarbeitung der Chronik über die Seniorenarbeit in den Kreisen Eisleben/ Hettstedt/ Sangerhausen ab 1994 und ab 2008 im Landkreis MSH. Petra Pazdyka, die zusammen mit Herrn Joachim Acker die Zertifikate „Seniorenfreundlicher Service“ an die Antragsteller nach vorheriger Prüfung übergibt, berichtet, dass 2019 44 und 2020 bereits 40 Zertifikate übergeben wurden.
Die Schatzmeisterin Johanna Steglich informierte über die Finanzen des KSR, und Herr Klaus Thormann über die durchgeführte Revision. Die Finanzen sind geordnet und das Finanzamt hat dafür die Bestätigung erteilt. In der Diskussion tat Horst Tetzel kund, sich in die Chronikgruppe einbringen zu wollen. Wilfried Riss gab eine Überblick über die Arbeit des Stadtseniorenrates der Lutherstadt Eisleben und machte den Vorschlag, ein Zertifikat für die „Seniorenfreundliche Gemeinde“ zu entwickeln und zu verleihen.
Dem Vorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt.
Die Satzung wurde im § 7 Abs. 2 mit einstimmigen Beschluss wie folgt geändert: „Einmal im Jahr findet eine ordentliche Mitgliederversammlung statt“ Ralf Hofmann, stellv. Amts- und Sachgebietsleiter - Amt für Soziales und Integration, gab den Mitgliedern einen Einblick über die Bedeutung, Auswirkungen und Massnahmen von „Corona“ auf den Landkreis MSH. In der Diskussion wurde angemahnt, die Kfz- Zulassungsstelle doch endlich digital zu organisieren. Die Fahrten nach Sangerhausen sind für viele - besonders für Senioren/innen beschwerlich und weit.
Anja Reise, Marketing /Vertrieb der VGS Verkehrsgesellschaft Südharz mbH gab Informationen zu einer Umfrage, die im Sommer 2020 von der VGS durchgeführt wurde. Im Ergebnis dieser Online- Umfrage hatten relativ wenig Senioren/innen teilgenommen. Mitglieder des KSR hatten Gelegenheit bei einem Workshop die Interessen der Senioren/innen in Bezug auf den öffentlichen Nahverkehr einzubringen. Darüber wurde berichtet. Was in der Diskussion deutlich wurde, dass es Beschwerden oder Informationen - sowohl von von Fahrgastseite - wie auch von der VGS gibt, die bei besserer Verständigung und Kommunikation zu lösen oder zu erfahren wären.